Gegen Lichtmangel bei der Winterdepression

Was ist Lichttherapie?

Depressionen gehören, gemeinsam mit den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu den häufigsten Erkrankungen und stellen ein großes Gesundheitsproblem unserer heutigen Gesellschaft dar. Wenn die depressive Symptomatik vorwiegend in den Herbst- bzw. Wintermonaten – also in der dunklen Jahreszeit – auftritt, wird diese Sonderform als Winterdepression oder saisonal abhängige Depression (SAD) bezeichnet. Die Betroffenen leiden nicht nur unter den klassischen Symptomen einer Depression (Niedergeschlagenheit, mangelndes Selbstgefühl, Antriebslosigkeit und Schuldgefühle), sondern auch unter ausgeprägter Schläfrigkeit sowie unter Heißhunger meist auf Süßigkeiten.

Diese Erkrankung ist nicht selten, wird aber kaum als Anlass genommen, den Hausarzt oder einen Psychiater aufzusuchen, so dass sie selten wirklich diagnostiziert und von anderen Krankheiten abgeschieden wird. Da Lichtmangel als Hauptursache für dieses Leiden angesehen wird, kann mit Licht für die Betroffenen auch am meisten erreicht werden.

Der antidepressive Effekt wird über die Augen vermittelt. Auf diesem Weg werden der Schlaf-Wach-Rhythmus gesteuert und der Hormonhaushalt reguliert. Durch das Licht wird auch ein hemmender Einfluss auf die Melatonin-Ausschüttung im Gehirn ausgeübt, das schlaffördernd und stimmungsdrückend wirkt. Außerdem kommt es zur Beeinflussung des Serotonin-Systems, so dass entsprechende Medikamente eingespart werden können.

Pro Tag soll das Licht während der dunklen Jahreszeit ca. 2-3 Stunden lang einwirken, wobei die Uhrzeit der Lichteinwirkung während des Tages keine Rolle spielt. Die Augen der Patienten sollten etwa 90 cm von der Lichtquelle entfernt sein, und der Patient soll etwa einmal pro Minute in die Lichtquelle schauen. Dazwischen kann der Patient lesen, schreiben, essen etc. Die Lichtintensität soll je nach ärztlicher Empfehlung 10.000 bis 20.000 Lux betragen.

Oft tritt die heilende Wirkung bereits nach kurzer Zeit ein, d. h. bei einer Lichtdusche von ca. ½ Stunde (bei 10.000 Lux) für einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen, bei ca. 80 % der Nutzer bereits nach einer Woche. Hilfreich kann die Lichttherapie auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) und bei Schlafstörungen sein. Als Nebenwirkungen werden sehr selten Kopfschmerzen genannt eventuell auch Augenbrennen. Bei spätabendlicher Anwendung kann es zu Einschlafstörungen kommen.